Likes: Da reden wir nicht von Herzchen auf Instagram oder Däumchen auf Facebook.
„Like“ kennen wir als Deutschsprechende am ehesten als das englische Verb für mögen oder das englische Adjektiv für ähnlich. Wer aber aufpasst, stellt schnell fest, dass in der gesprochenen Sprache – insbesondere in den Vereinigten Staaten – Natives das Wort erstaunlich häufig… ganz anders benutzen.
Was ist denn damit?
Dieses Video liefert eine super gute Erklärung. Schaut rein! Aber keine Sorge: Wer kein so gutes Englisch spricht, kann auch unten die Erklärung auf Deutsch lesen.
https://www.youtube.com/watch?v=MTDjXr7cUnY
Im Grunde gibt es neben dem Gebrauch als Adjektiv (ähnlich) und Verb (mögen) vier weitere Gebrauchsweisen:
Es gibt das zitierende like:
So she was like, „Do you want to go the movies?“ and I was like, „I’m actually really busy this week.“
Als Füllwort, wenn wir im Redefluss eine Pause brauchen:
„It was really just amazing. Like, I kept thinking about it afterwards.“
Als ein in der Linguistik sogenannter Heckenausdruck, d.h. eine adverbiale oder adjektivische Sprachwendung, mit der der Sprecher eine Aussage darüber macht, in welchem Maße er bestimmte Dinge einer Kategorie zuordnet.
„That happened, like, 5 minutes ago.“
Und letztens als Diskurspartikel, um eine Aussage zu betonen, wie das Beispiel im Video:
„She has this bananas phobia of blood. Like, it’s… she’s completely, like, debilitated…“
Zudem schreiben einige Forscher, dass das Wort auch eine soziale Funktion erfülle, indem das Wort eingesetzt wird, um eine Lockerheit und Informalität in der Sprechsituation zu vermitteln, insbesondere unter jüngeren Sprechern.
Eine ziemlich breitgefächerte Funktion erfüllt das kleine Wort like also. Passt also auf bei der nächsten Runde auf Netflix-Binge-Watching (zu Deutsch ugs. „Koma glotzen„) – wir müssen uns beim ganzen Corona-Social-Distancing irgendwie noch unterhalten!