Es kommt mir so vor, als würde ich es immer und immer häufiger zu hören bekommen:
RichtiG – mit einem deutlich ausgesprochenem “G” am Ende. Andauernd. Und immer häufgier im Radio, u.a. in Experteninterviews.
Da höre ich schön mit als Ausländer und frage mich, was auf einmal in diesem Lande wohl los ist.
Richtig richtig aussprechen:
Richtig, richtig ausgesprochen, klingt so: richtich. Es steht sogar so im Duden. Und es ist auch wichtich, richtig richtichauszusprechen. Sonst klingt man idiotisch. Oder so, als käme man aus irgendeiner komischen Ecke Bayerns.
Im Deutschen gibt es ein phonologisches Phänomen, das Ablautverhärtung heißt. Man hört es, sobald ein Muttersprachler versucht, ein englisches Wort auszusprechen:
Dog klingt wie dock
Auch auf Deutsch: Hund wird nicht HunD mit einem “D” ausgesprochen—es klingt viel mehr wie HunT. Erst in der Mehrzahl kommt ein schönes D raus: Hunde. Vergleichen Sie doch: Hund, Hunde.
Also angenommen, es wäre doch nicht korrekt, richtig “richtich” auszusprechen. Es müsste dann ja “richtiCK” heißen. Und das klingt erst recht falsch. Sagt ja keiner. Auch nicht die Experten, die im Radio meinen, ganz vornehm alles vor sich hin zu erzählen.
- richtig
- wichtig
- ewig
- traurig
- fertig
Fertig… genauso fühle ich mich nämlich, wenn ich diese Hyperkorrektur höre. Richtig wäre es, wenn kein einziges G zu hören wäre. Machen Sie unsere Umwelt schöner für die Ohren. Der Verkehr ist ja laut genug. Sprechen Sie richtig richtig aus.
Und erzählen Sie das bitte weiter.